Ökumenisches Heiligenlexikon

Herveus

auch: Hernäus, Hervei
Beiname: der Blindgeborene
französischer Name: Hervé
bretonischer Name: Huiarnuiu
auch: Houarneau, Hoarvian, Hoarnec, Houarnon, Houarné, Huaruoé, Houarniaule, Houarniault, Hyvarnion, Harvian, Mahouarn, Huva, Harvey

1 Gedenktag katholisch: 17. Juni
Aufnahme der Gebeine in Beaune: 26. April

Name bedeutet: glänzendes Eisen (bretonisch)

Einsiedler, Exorzist
* um 521 in Guimiliau bei Quimper in Frankreich oder in Lanrioul, Ortsteil von Plouzévédé bei Quimper oder in Wales in Großbritannien (?)
22. Juni 566 (?) in Lanhouarneau bei Quimper in Frankreich


Altarbild mit Szenen aus Herveus' Leben: Er lässt auf dem Berg Menez Bré eine Quelle entspringen (links oben), sieht die Seele seiner Mutter in den Himmel steigen (rechts oben), sieht zusammen mit Bischof Paulus Aurelianus< den Himmel offen (links unten), befiehlt dem Wolf, seinen Wagen zu ziehen (rechts unten), in der Kirche in Locmélar bei Quimper
Altarbild mit Szenen aus Herveus' Leben: Er lässt auf dem Berg Menez Bré eine Quelle entspringen (links oben), sieht die Seele seiner Mutter in den Himmel steigen (rechts oben), sieht zusammen mit Bischof Paulus Aurelianus den Himmel offen (links unten), befiehlt dem Wolf, seinen Wagen zu ziehen (rechts unten), in der Kirche in Locmélar bei Quimper

Die Nachrichten über Herveus sind legendär. Demnach war er der Sohn von Hoarvian / Hyvarnion, einem berühmten Barden, der früher am Hof von Frankenkönig Childebert I. lebte, und der Rivanone und wurde als Blinder geboren. Nach dem Tod des Vaters ließ sich seine Mutter in Tréflaouénan nieder und erzog ihren Sohn.

Als Schüler des Mönchs Martianus / Harchian, lebte er dann nahe Bourg-Blanc bei Quimper; dort entdeckte er aufgrund einer Offenbarung nach einem Erdbeben - an der Stelle der heutigen Kapelle Saint-Urfold - das Grab von Urfold, der wohl sein Onkel war. Seine Mutter hatte in Lanhouarneau eine Kapelle erbaut und lebte dort; nach ihrem Tod ließ Herveus sich dort nieder, gründete eine Schule und ließ auch eine Quelle entspringen. Schließlich kehrte er nach Bourg-Blanc zurück. Bischof Houardon von Léon wollte ihn dann zum Priester weihen, was Herveus ablehnte, da er unwürdig sei, die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.feier zu leiten; deshalb wurde er nur zum Exorzisten geweiht.

Herveus geweihte Kapelle auf dem Berg Menez Bré
Herveus geweihte Kapelle auf dem Berg Menez Bré

Gemeinsam mit Bischof Houardon von Léon nahm Herveus an der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. auf dem Gipfel des Berges Menez Bré - an der Stelle der heutigen Kapelle - nahe von Pédernec bei Saint-Brieuc teil 1. Eine Zeit lang war Herveus wohl auch in Cornwall tätig.

Zusammen mit seinen Schülern Guiharan / Gozhuran, Hardian und seiner Verwandten == Christine lebte Herveus dann bis zu seinem Tod als Einsiedler und Barde am Grab von Jaoua von Leon an der Stelle der diesem geweihten Kapelle in Plouvien, wobei ihm ein gezähmter Wolf zur Seite stand, nachdem dieser dereinst seinen Hund gefressen hatte. Als der Wolf eines Tages auch Herveus' Ochsen - oder Esel - gefressen hatte, bat er nach Herveus' Strafpredigt, den Pflug ziehen zu dürfen. Herveus hatte auch die Fähigkeit, kranke Tiere und besessene Menschen zu heilen. Als der Prinz Wigon sich bei Herveus über das laute Quaken der Frösche beschwerte, die ihm den Schlaf raubten, brachte Herveus diese zum Schweigen. Immer mehr Schüler schlossen sich ihm an, darunter auch Mornod, daraus entstand das Kloster Lanhouarneau.

Reliquiar für Herveus und Floscellus in der Kirche Notre-Dame in Beaune
Reliquiar für Herveus und Floscellus in der Kirche Notre-Dame in Beaune

Herveus wurde in Lanhouarneau bestattet, dort ist ihm heute die Kirche geweiht, sie besitzt seit 1998 wieder einige Reliquien von ihm. Deren Großteil war 1002 in die Kathedrale nach Nantes gekommen, diese gingen während der Französischen Revolution verloren. Andere Reliquien waren 965 nach Beaune übertragen und dort in einer neuen, ihm und Floscellus geweihten Kirche - der heutigen, in einem Wohnhaus integrierten Kapelle Saint-Flocel - verwahrt, bis sie am 9. November 1265 in die damals neue Kirche Notre-Dame gebracht wurden.

Attribut: Wolf
Patron der bretonischen Barden; der Pferde; bei Augenkrankheiten, gegen Ängste und Depressionen; gegen Dämonen und Froschplage

Reliquie in der Kirche in Lanhouarneau
Reliquie in der Kirche in Lanhouarneau

1 Der Gipfel des Berges Menez Bré - der höchste Berg weit und breit, Menez Bré ist daher bretonisch für Berg der Berge oder auch Berg der Macht / Magie - war der Legende zufolge Schauplatz der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. unter freiem Himmel, die von Herveus einberufen wurde und auf der die sieben Bischöfe der Bretagne den Grafen Conomor - den Mann der Triphina von der Bretagne - mit Bann belegten, nachdem er seine Frau getötet hatte.

In der Kapelle Saint-Jaoua in Plouvien finden im Juli und August täglich außer samstags jeweils von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18 Uhr kostenlose Führungen durch ehrenamtlich wirkende junge Menschen statt. (2025)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.07.2025

Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Herv%C3%A9 - abgerufen am 18.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint_Herv%C3%A9 - abgerufen am 18.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.