Jaoua von Leon
auch: Jovinus, Joavan, Jouin, Jawa
französische Namen: Jouvin, Jouan, Jouin, Joévin
Beiname: der Einsiedler
Gedenktag katholisch: 2. März
Name bedeutet: der freudvolle Wein (latein.)


Kalvarienberg1 an der Kirche in Brasparts
Jaoua kam als Knabe zur Erziehung zu seinem Onkel Paulus Aurelianus nach England. Nachdem er seine Studien vollendet hatte, wollten ihn seine Eltern verheiraten, aber Jaoua wollte wieder zu Paulus gehen, der inzwischen in die Bretagne gegangen war und sich auf der Insel Ouessant niedergelassen hatte. Kurz vor Erreichen des Zieles wurde das Schiff mit Jaoua von einem Sturm nahe Brest ans Land getrieben; dort traf er == Judulus, den Abt im damaligen Kloster in Landévennec, der ihn in sein Kloster führte, wo Jaoua seine Diener entließ und Mönch wurde. Nach einem Jahr ging er zu seinem Onkel ins Kloster auf der Insel Batz. Nachdem Paulus Klosterbischof von Saint-Pol-de-Léon geworden war, weihte er Jaoua zum Priester. Als Abt Judulus für die Pfarrei Brasparts in den Monts d'Arrée einen Seelsorger brauchte, übertrug er um 520 die Gemeinde Jaoua, der dort unermüdlich arbeitete, weil die Menschen noch immer sehr dem heidnischen Aberglauben anhingen. Dadurch zog er sich den Hass eines Mächtigen jener Gegend zu; als Jaoua mit mehreren anderen im damaligen Kloster Notre-Dame in Daoulas versammelt war, benutzte er die Gelegenheit, stürmte das Kloster und ermordete die Äbte Tadek und Judulus sowie viele Mönche. Jaoua bestattete die beiden Äbte in Brasparts.

Jaoua konnte entkommen und ging wieder seinem Onkel Paulus nach Saint-Pol-de-Léon, der ihn nun zum Domherrn ernannte. Dass Jaoua selbst Bischof geworden sei, bezweifeln die Acta Sanctorum und meinen, dass er Stellvertreter seines Onkels war.

Jaoua gründete dann ein Kloster - an der Stelle der heute ihm geweihten Kapelle Saint-Jaoua - in Plouvien bei Quimper, in der Nähe ließ er eine Quelle entspringen. Die Pferde, die den Wagen mit seinem Leichnam zogen, hielten dann auch nahe dieses Klosters an und Jaoua wurde dort begraben. Das Kloster nahm 818 die Benediktinerregel an. Jaouas Gebeine wurden 1897 untersucht, sie wurden nicht wie andere beim Einfall der Normannen 878 zerstört. Reliquien kamen 1898 auch in die Kirche nach Brasparts.
In der Bretagne sind die Orte Saint-Jouan-des-Guérets und Saint-Jouan-de-l'Isle - ursprünglich eine heute abgegangene Burg auf der Insel des Baches Rance - nach Jaoua benannt.

Das ehemalige Kloster Saint-Guénolé in Landévennec wurde nach seiner Zerstörung von 913 Mitte des 10. Jahrhunderts wieder aufgebaut. In der Französischen Revolution wurde das Kloster 1792 aufgegeben, die Klostergemeinschaft aufgelöst und die Gebäude verkauft. Der neue Besitzer errichtete darin eine Kalk-Brennerei und verkaufte die Steine der Gebäude als Baumaterial. 1875 wurden die verbliebenen Reste von einem Käufer erworben der sich verpflichtete, zu retten, was noch zu retten war. Ab 1950 errichteten Benediktiner oberhalb der Ruinen des ehemaligen Klosters ein neues Kloster in Landévennec und weihten es Guengalaenus.
Das Kloster in Daoulas wurde ungesicherter Überlieferung zufolge um 550 gegründet, dann im 9. Jahrhundert von den Wikingern zerstört. Jedenfalls erfolgte 1173 die Neugründung als Augustinerkloster durch den Grafen von Léon - dem heutigen Saint-Pol-de-Léonr. 1692 ging es an die Jesuiten über, die ihr dortiges Seminar 1771 schlossen. Nach weiterem Niedergang wurde das Kloster in der Französischen Revolution aufgehoben, die Gebäude wurden 1792 verkauft. 1947 erwarben Franziskanerinnen die Gebäude und richteten eine Schule ein, heute ist dies eine stattliche Schule, die Kirche ist Pfarrkirche, einige Teile sind Museum.
1 ▲ Als
Kalvarienberg
bezeichnet man in der Bretagne die
traditionell an der Kirche errichtete Säule, die Figuren des leidenden Jesus,
Personen aus seiner Leidensgeschichte, weitere Heilige und unten den /die Ortsheiligen darstellt. Am Kalvarienberg wurde früher
vom Ortspfarrer der Unterricht abgehalten, der dabei anschaulich auf die Figuren verweisen konnte.
Die Ruinen des
alten Klosters in Landévennec und das dort
eingerichtete Museum können von April bis Oktober täglich außer montags von 10.30 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr -
von Juli bis September wochentags durchgehend und bis 19 Uhr - besichtigt werden, der Eintritt beträgt 8 €. (2025)
Die Kathedrale in Saint-Pol-de-Léon ist
täglich von 8.30 Uhr Uhr - mittwochs und sonntags erst ab 9.30 Uhr - und immer bis 19 Uhr geöffnet. (2025)
Die Kathedrale in Rennes ist täglich von
9.30 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2025)
Die Kirche in Brasparts ist täglich von 10 Uhr
bis 18 Uhr geöffnet. (2025)
Kirche und Museum des ehemaligen Klosters
in Daoulas sind von Mai bis November mittwochs bis sonntags von 13.30 Uhr bis 18 Uhr, von Juli bis Mitte August täglich von
10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 10 €. (2025)
In der Kapelle Saint-Jaoua in Plouvien finden
im Juli und August täglich außer samstags jeweils von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18 Uhr kostenlose Führungen
durch ehrenamtlich wirkende junge Menschen statt. (2025)
Heiligenlexikon
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 24.07.2025
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint_Jaoua - abgerufen am 20.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint-Jouan-de-l%27Isle#Toponymie - abgerufen am 10.06.2025
• Infotafeln in der Kirche in Brasparts
• Infotafeln an und in der Kapelle in Plouvien
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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