Budoc von Dol
auch: Budocus, Budog, Budo, Bothmael, Budeaux, Budeux
Gedenktag katholisch: 19. November
Übertragung der Gebeine: 17. Oktober
Name bedeutet: der aus dem Wasser Gerettete (gälisch)


Kalvarienberg1 an der Kirche in Plourin
Budoc war der Überlieferung zufolge ein Sohn des Königs von Goëlo - dem Küstenstreifen nördlich von St-Brieuc in der Bretagne - und von Azénor / Aliénor, der Tochter des mythischen Burggrafen Even von Lesneven bei Quimper 2. Die Legende erzählt, dass Budocs Mutter fälschlicherweise des Ehebruchs beschuldigt, deshalb in der Burg in Brest eingesperrt und dann in einem Fass ins Meer geworfen wurde. Das Fass versank nicht, Azénor wurde unterwegs durch einen Engel ernährt, so kam sie durch die Strömung an die irischen Küste an einen - heute unbekannten - Ort namens Bellus portus / Beau port. Dort gebar die Schwangere einen Knaben, der vom Abt des Ortes den Namen Budoc erhielt, der an das Schicksal von Mose erinnert. Budoc wurde dann später auch Abt dieses Klosters. Schließlich unternahm er die Rückreise in die Bretagne in einem steinernen Trog 3 und landete in Porspoder, wo er den Trog auf einen Ochsenkarren legte; an der Stelle, wo diese dann anhielten, erbaute er ein Oratorium - den Vorgängerbau der heute ihm geweihten Kirche in Plourin.

Nachdem Bischof Maglorius von Dol, Budoc kennen gelernt hatte und von seinen Tugenden überzeugt wurde, designierte er ihn zu seinem Nachfolger; das Amt des Bischofs von Dol - dem heutigen Dol-de-Bretagne - übernahm Budoc um 559 und hatte es dann 26 Jahre lang inne. In dieser Zeit wurde er Lehrer von Guengalaenus und Jakob von Britannien und er unternahm eine Pilgerreise nach Jerusalem, von wo er Reliquien mitbrachte.

Budoc starb auf dem Besitz von Maglorius von Dol in Léhon, auf dem dann Sulian ein Kloster gründete, das später Maglorius geweiht wurde. Budoc wurde in Dol bestattet. Seine Gebeine gingen verloren, sein angeblicher Sarg ist erhalten. In der Bretagne sind Budoc mehrere Kirchen geweiht.

In der Kirche in Plourin werden Reliquien von Budoc bewahrt; erzählt wird, dass ein Schüler von Budoc eine Armreliquie nach Plourin bringen sollte, unterwegs aber von Räubern überfallen wurde, die ihm diese entrissen; der Schüler biss nun umgehnd zu, konnte drei Finger abbeißen und in seinem Mund bewahren, so kamen sie nach Plourin.
Das Kloster Saint-Magloire in Léhon wurde 1766 geschlossen, nachdem es dort keine Mönche mehr gab. In der Französischen Revolution wurden die Gebäude 1792 verkauft. 1897 wurde die Kirche Pfarrkirche, 1956 wurden die Klostergebäude von der damaligen Gemeinde Léhon erworben.
Attribut:
Fass
Patron
der Seeleute
1 ▲ Als
Kalvarienberg
bezeichnet man in der Bretagne die
traditionell an der Kirche errichtete Säule, die Figuren des leidenden Jesus,
Personen aus seiner Leidensgeschichte, weitere Heilige und unten den Ortsheiligen darstellt. Am Kalvarienberg wurde früher
vom Ortspfarrer der Unterricht abgehalten, der dabei anschaulich auf die Figuren verweisen konnte.
2 ▲ Dieser Graf Even / Neven lebte aber um 900, er soll der Erbauer des nach ihm benannten Ortes Lesneven gewesen sein und habe 875 die normannischen Invasoren besiegt.
3 ▲ Tatsächlich benutzten
die Iren damals Currach
genannte Leichtboote aus mit Rinderhäuten überzogenen Holzlatten, die mit einem Stein beschwert
waren.
Die
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 25.07.2025
Quellen:
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Budoc_de_Dol - abgerufen am 17.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_Saint-Magloire_de_L%C3%A9hon - abgerufen am 11.07.2025
• Infotafeln an der Kirche in Plourin
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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